So funktioniert der Zuverdienst:

Good Practice Beispiele und Geschichten von Nutzern

Good Practice Beispiele

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DIMETRIA-VDK GGMBH IN STRAUBING

"GELEBTE INKLUSION IM KNOPFLOCH UND IM NADELÖHR"

Im Frühjahr 2009 wurde in Bogen, Niederbayern der Second-Hand-Shop „Knopfloch“, eröffnet – und hat sich mittlerweile als Geschäft für modische, guterhaltene Kleidung etabliert. Getragen wird der Shop im Rahmen von Zuverdienst-Projekten von der Inklusionsfirma Dimetria-VdK gGmbH. Um auch chronisch kranken Menschen mit Erwerbsminderungsrente eine Perspektive zu bieten, wird das Dienstleistungsangebot der Dimetria durch insgesamt fünf Zuverdienst-Projekte in Form einer arbeitstherapeutischen Maßnahme ergänzt. Niederschwellige Einsatzbereiche werden durch den Zuverdienst in einer Wäscherei und Heißmangel, durch Konfektionier-, Montage- und Produktionshilfetätigkeiten sowie durch den Second-Hand-Shop „Knopfloch“ und eine Änderungsschneiderei abgebildet.

Hat am Anfang der Second-Hand-Shop mit zwei Teilnehmerinnen der Zuverdienst-Projekte begonnen, so beschäftigt er heute bereits 14 Personen. Das Einsatzgebiet ist dabei sehr vielschichtig und beinhaltet neben der Kundenberatung auch organisatorische Aufgabengebiete, wie die Sortimentsplanung oder die Dekoration der Präsentationsflächen. Betreut und begleitet werden die Teilnehmer derzeit durch zwei Anleiterinnen in Teilzeit, einer Ergotherapeutin und einer Schneiderin sowie bei Bedarf jederzeit durch die sozialpädagogische Abteilungsleiterin der Zuverdienst-Projekte.

Dank der vielen regelmäßigen Warenspenden von Bürgern aus der Region und Verbandsspenden aus ganz Bayern kann das Knopfloch eine breite Auswahl an Kleidung, Accessoires, Schuhen und Büchern bieten.

Seit September 2016 ergänzt die Änderungsschneiderei „Nadelöhr“ zudem das textile Angebot für die Kunden der Zuverdienst-Abteilung. Das Nadelöhr bietet für die Kunden einen attraktiven Service für das Kürzen, Anpassen, Ändern oder Reparieren von gerade neu Erworbenem oder schon lange bestehenden „Lieblingsstücken“. Den Zuverdienst Teilnehmern und Teilnehmerinnen ermöglicht die Beschäftigung, Ressourcen wiederzuentdecken und neue Fertigkeiten zu erlernen. Gleichzeitig können kreative Ideen zusammen mit den Anleitern erprobt und umgesetzt werden. Dies wirkt sich besonders positiv auf das Selbstbewusstsein aus. Mit dem Erlös finanzieren sich die Zuverdienst-Kräfte eine kleine Motivationszuwendung.

Doch das Geld ist nicht das Entscheidende. Viel bedeutsamer ist für die Teilnehmer zum einen die Anerkennung, die sie durch die Tätigkeit erfahren. Zum anderen ist es der soziale Kontakt, der gerade in diesen beiden Tätigkeitsbereichen zwischen Menschen mit und ohne Einschränkungen im ganz normalen Alltagsgeschehen stattfindet. Vorurteilsfrei – ohne Unterscheidungen – ohne „Schutzraum“, einfach „wie im richtigen Leben“ – eben gelebte Inklusion.

DIE GEMÜSEWERFT IN BREMEN

Die gemeinnützige Gesellschaft für integrative Beschäftigung mbH aus Bremen betreibt verschiedene Zweckbetriebe, in denen Zuverdienstbeschäftigung angeboten wird. Neben einer Gastronomie und einem Schulkiosk wurde nun 2015 die Gemüsewerft eröffnet. Der von der Aktion Mensch geförderte Stadtgarten ist sowohl eine urbane Landwirtschaft als auch ein Gemeinschaftsgarten. Auf einer Gesamtfläche von mehr als 2.500 Quadratmetern bietet er 15 Beschäftigungsmöglichkeiten im Zuverdienst für nicht-erwerbsfähige Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie seelischen und geistigen Behinderungen. Es werden verschiedene Sorten Gemüse, Kräuter und Obst produziert. Als Besonderheit werden in einem 300 Quadratmeter großen Tiefbunker Austernseitlinge unter Tage kultiviert. Die ökologisch hergestellten Lebensmittel werden sowohl in der betriebseigenen Gastronomie verwertet als auch an weitere Gastronomien veräußert. So wurde beispielsweise der gesamte winterliche Grünkohlbedarf selbst angebaut und der vorhandene Obstbaumbestand liefert die Grundlage zur Produktion eines eigenen Apfelsaftes. Für die Bremer Braumanufaktur hat die Gemüsewerft Aromahopfen zur Herstellung des Hopfenfängers angebaut. Als weiteres Standbein baut die Gemüsewerft mobile Gärten für Dritte. In diesem Jahr wurde bereits ein Gemeinschaftsgarten an einem Übergangswohnheim in Bremen und auf dem Dach der Bremer Volkshochschule gebaut.

Besuchen Sie die Gemüsewerft auch hier auf Facebook.

DIE INTEGRA SOZIALE DIENSTE GGMBH IN GAIMERSHEIM / INGOLSTADT

„Marianne P. schmeißt das Tagescafé im Chiceria-Laden in Gaimersheim. Der Boden noch feucht vom Wischen, steht sie hinter der Theke und fährt fast liebevoll mit der Hand über das gute Stück: ‚Mein Heiligtum‘, sagt sie. ‚Die muss immer blitzblank sein. Ich bin froh, dass ich hier bin, in der Hauswirtschaft. Gelernt habe ich Metzgereifachverkäuferin, dann kamen drei Kinder. 16 Jahre habe ich den Donaukurier ausgetragen. Ich wurde arbeitslos, hatte Probleme. Nach der Therapie war ich in einer Wohngemeinschaft, jetzt bin ich in einer Zweier-Außenwohngruppe. Hier im Café versorge ich jeden Tag die Kollegen und mache alles selbstständig, richte die Pause her in der Frühe, übernehme den Kioskverkauf und die Reinigung. Mittwochs und donnerstags koche ich selbst, alles im Zuverdienst.’“

Lesen Sie mehr über das Good Practice Beispiel, Integra Soziale Dienste gGmbH in der Zeitschrift KlarerKurs hier. KlarerKurs ist ein vierteljährlich erscheinendes Magazin zum Thema „berufliche Teilhabe“ der 53 Grad Nord.

Geschichten von Nutzer/innen

Im Buch „ich arbeite“ sind Beispiele von Nutzer/innen aus einer Bremer Zuverdienstfirma gesammelt. Sie können das Buch hier kostenfrei bestellen.

SILKE ARBEITET GERNE DIENSTAGS UND MITTWOCHS.

„Die Arbeit hier ist mein Lebensinhalt. Wenn ich zuhause bin, dann gucke ich schon zur Uhr und weiß, gleich musst du zur Arbeit, jetzt musst du starten. Ich gehe meist eine halbe Stunde vorher los, damit ich mich innerlich auf die Arbeit vorbereiten kann. Ich nutze die Zeit, um das Private zuhause zu lassen und stelle mich auf die Arbeit ein. Dann weiß ich, jetzt fang‘ ich an zu arbeiten! Jetzt bin ich hier!“

Lesen Sie hier Silkes Interview.

FAULENZEN UND RUMSCHLUDERN IST NICHT ANJAS DING.

„Ich arbeite im Servicebereich, mach‘ sauber, wasch‘ ab. Tische abdecken, wegräumen und fegen. Am meisten macht mir das Flitzen Spaß. Dann sage ich zu der oder dem anderen: ‚Ich hab‘ schon, du brauchst nicht mehr zu laufen‘. Außer der Kasse geht mir an für sich alles leicht von der Hand. Was mich betrifft, muss die Bude ordentlich voll sein.“

Lesen Sie hier Anjas Interview.

VERANSTALTUNGEN UND TERMINE

UND SO FUNKTIONIERT DER ZUVERDIENST:

SCHRAUBE LOCKER: VON DEN HEILSAMEN NISCHEN DER LEISTUNGSGESELLSCHAFT

Audiomitschnitt des WDR 2002

DAS EINPRÄGSAME POSTKARTENSET

DER ZUVERDIENST

Das Projekt Zuverdienst ist ein Projekt der BAG Inklusionsfirmen, in dem von Mai 2013 bis Mai 2017 Aktivitäten entwickelt werden, um
Leistungsträger von den Möglichkeiten entsprechender Angebote zu überzeugen und potentielle Leistungsanbieter anzuregen Zuverdienstangebote aufzubauen.
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